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30.12.2018

Dezember / 12 out of 12

Mit dem Ende des Jahres steht auch mein letzter Monatsrückblick für 2018 an. Nie habe ich mich so wenig weihnachtlich wie dieses Jahr gefühlt, das Ganze so sehr ignoriert, aber auch nie zuvor erschien mir ein Jahr so kurz wie dieses. Genauso verging auch der letzte Monat wie im Flug. Angefangen mit viel Arbeit, einer blöden Erkältung und zwei neuen Tattoos. Dann kam meine Mama zu Besuch, wir waren im Ballett, im Kino und unglaublich lecker Essen. 
Endlich habe ich wieder richtig Spaß am Tanzen gehabt, nachdem ich in den letzten Monaten einfach zu sehr mit mir selbst, meinen negativen Gefühlen und Gedanken beschäftigt war, und mir diese Freude zu erlauben. Neben meinen Tanzklassen gab es auch einen durchtanzten Tag im Berghain, was gibt es an einem grauen, kalten, dunklen Dezember-Sonntag auch besseres zu tun in Berlin?
Kurz bevor es nach Stuttgart ging habe ich es auch tatsächlich noch auf einen Weihnachtsmarkt geschafft und habe trotz fehlender Weihnachtsstimmung mehrmals Plätzchen gebacken.
In Stuttgart habe ich viele Freunde wiedergesehen, die auch nicht mehr dort wohnen, eine meiner besten Freundinnen, die Mädels aus der Schule und meine Jungs hier, die ich in Berlin schon sehr vermisse.
Weihnachten war dieses Jahr auch erstaunlich entspannt, ohne Streit an Heilig Abend, einfach schön, bei der Familie zu sein. 

Gelesen: "Stimmen" von Wolfgang Herrndorf. Hat meine Schwester mir zum Geburtstag geschenkt und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Buch ist eine Sammlung, die alle Texte Herrndorfs enthält, die er vor seinem Tod nicht zerstört hat. Kurzgeschichten, Fragmente, Gedichte. 
Anschließend habe ich endlich begonnen "Just Kids" von Patti Smith zu lesen. Wurde auch mal Zeit! Das Buch hat mich total begeistert, ihre Geschichte, die damalige Künstlerszene in New York, ihre Art zu schreiben.

Gehört: Dank des Podcasts "Plattenkränzchen" habe ich die Band Arionce für mich entdeckt. Die Jungs aus Berlin machen einfach so unfassbar schönen, verträumten, atmosphärischen Indie Rock und vor allem live haben sie mich auch voll und ganz überzeugt. Mit meiner Mitbewohnerin und einer Freundin waren wir auf dem Konzert im Rosi's in Berlin, bei dem Arionce und die österreichische Dreampop Band Like Elephants gespielt haben. Auch die waren übrigens echt super! 
Außerdem lief die neue Single von Eau Rouge natürlich rauf und runter. Irgendwo zwischen verträumt und tanzbar, erinnert "Melt" mich an Sommernächte, den Sonnenuntergang auf einem Festival, die Augen geschlossen, tanzend das Leben genießen.


Gesehen: Ich geb's zu, ich habe viel zu viel Gossip Girl geschaut. Aber neben nervigen Jobs und so weiter habe ich das wohl irgendwie gebraucht, als seichte Unterhaltung. Zwischendurch habe ich "Dogs of Berlin" auf Netflix angefangen - tut es nicht, ich habe selten so was Schlechtes gesehen! Die ganze Geschichte ist viel zu abgedreht, es kommt alles zusammen, Mafia, Neonazis, Drogen... so dass es einfach nur noch unglaubwürdig ist und auch die schauspielerische Leistung lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig, der Text klingt steif und auswendig gelernt...
Dafür war ich aber zwei Mal im Kino: "Astrid" hat mir total gut gefallen, als Kind haben meine Schwester und ich die Bücher von Astrid Lindgren über alles geliebt! Der Film war super schön, nur hat er meiner Meinung nach zu abrupt geendet.
Auch "Der Junge muss an die frische Luft" hat mir total gut gefallen. Es ist kein lustiger Film, wie ich dem Trailer nach zu urteilen erwartet hatte, sondern eher traurig und schön, mit witzigen Stellen. Schauspielerisch ist es einfach der Wahnsinn und auch die Bilder sind schön und bewegend.
"Bird Box" ist ja momentan online überall präsent und meine Familie und ich haben ihn am 1. Weihnachtsfeiertag geschaut. Und was soll ich sagen: der Film hat mir super gefallen, unfassbar spannend und alleine hätte ich ihn glaube ich nicht schauen können haha.
Im Dezember habe ich es endlich endlich geschafft, mal das Staatsballett zu sehen. Meine Mutter und ich waren bei dem Ballettabend Celis / Eyal, an dem zwei moderne Stücke gezeigt wurden. Das erste (Your Passion Is Pure Joy To Me) ist auf Musik von Nick Cave choreographiert, was uns beiden wahnsinnig gut gefallen hat und der Grund war, weshalb wir überhaupt auf den Ballettabend kamen. Das zweite Stück (Half Life) hat uns aber richtig begeistert, es ist fesselnd, mitreißend und irgendwie düster. Man wird völlig von der Choreographie und der extra dafür entwickelten Musik in den Bann gezogen.
Gedacht: Diesen Monat hat sich bei mir viel Enttäuschung in Ärger verwandelt, Ärger über die Unzuverlässigkeit von sogenannten Freunden, über ihr Verhalten und über die Respektlosigkeit vieler Menschen. Irgendwann ist die Traurigkeit darüber in Wut umgeschlagen. Denn irgendwo muss man sich nicht alles gefallen lassen, an irgendeinem Punkt reicht es und das ist auch wichtig, denn nur so kann man sich von Beziehungen trennen, die einem offensichtlich nicht mehr gut tun und nur noch Enttäuschung bringen.
Außerdem habe ich natürlich viel über meine bevorstehende Reise nach Südafrika nach gedacht, über Pläne, Routen und so weiter.

Lieblingsmoment: Diesen Monat war mein Lieblingsmoment im Tanzen, bei Acrobatic Contemporary, als wir eine wahnsinnig schöne Choreo zu den Vier Jahreszeiten gelernt haben und ich endlich wieder gemerkt habe, wie viel mir das Tanzen bedeutet und wie viel Freude ich daran habe.
Lieblingszitat:  "Keep taking time for yourself until you're you again." - Lelah Delia

Hallo Januar: Januar, das heißt vorübergehend Abschied nehmen. Von Berlin, von der kalten Jahreszeiten, von meinem Alltag, von dem Bekannten. Denn am 8. Januar geht es los nach Südafrika. Vier Wochen Workaway in Cape Town, dann im Februar ein Road Trip durch das Land und mal gucken was der März so bringt. Ich werde drei Monate in Südafrika verbringen und auch wenn ich das noch nicht so ganz realisiert habe, setzt so langsam die Nervosität ein. Vor dem 8. heißt es noch viel organisieren, planen, Freunde noch mal treffen, noch Mal ins Tanzen gehen.
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