> La Dispute // 21.08.2018 | In pale moonlight

02.09.2018

La Dispute // 21.08.2018

Schon einige Monate ist es her, dass La Dispute ihre Deutschlandtour ankündigten. Ohne zu zögern kaufte ich mir sofort ein Ticket, auch wenn keiner meiner Freunde mit wollte. Die amerikanische Post-Hardcore Band live sehen, das stand schon lange ganz weit oben auf meiner To-Do Liste. Wie auch Defeater oder Touché Amoré, gehört die fünfköpfige Band zur Post-Hardcore-Szene "The Wave". Lyrische Texte, die Geschichten erzählen, melancholisch, herzzerreißend und eindringlich, zum größten Teil gescreamt, aber irgendwo auch melodisch.

Das Konzert in Berlin war nach kürzester Zeit ausverkauft und wurde hochgelegt, aus dem Bi Nur ins Columbiatheater. Ich bin zum ersten Mal dort auf einem Konzert, dass es kleiner ist, als ich erwartet habe, freut mich sehr.
Pünktlich um 21 Uhr legt die Vorband "Svalbard" los: harte Gitarren, Sängerin und Sänger schreien sich regelrecht an. Wie immer, wenn ich eine Frau screamen höre, bin ich überrascht und fasziniert. Die Band ist gut, aggressiv, vielleicht ein bisschen zu hart für La Dispute, ein bisschen zu wenig melancholisch. Aber die Konzertbesucher wippen mit den Füßen, nicken, die Band kommt beim Publikum an.

Dann betritt La Dispute die Bühne. Wobei Frontmann Jordan Dreyer sie weniger betritt, als dass er, gleich einem Flummi, auf die Stage gehüpft kommt. Und direkt geht es los, volle Power, das erste Lied ist "Harder Harmonies", das Publikum jubelt, vorne in der Mitte bildet sich sofort ein Moshpit. In den ersten paar Minuten kommt es mir so vor, als sollte Jordan Dreyer vielleicht ein kleines bisschen weniger springen und sich mehr auf das Singen konzentrieren. Aber schon beim zweiten Song habe ich dieses Gefühl nicht mehr, er kann wirklich beides gleichzeitig. Die Band ist gut, sehr gut, das Publikum ist begeistert. Da das Konzert ausverkauft ist, ist der Moshpit sehr klein und eng, aber trotz dem fehlenden Platz tanzen und springen die Leute. La Dispute reist mit, nicht nur, weil ihre Texte dem Publikum wahnsinnig viel bedeuten, sie bringen das Ganze auch noch live rüber. Wenn Jordan Dreyer die Wörter nur so heraus schreit, die Fäuste geballt, kann man nicht anders, als den Schmerz zu fühlen, den die Lieder ausdrücken. Das sieht man auch in den Gesichtern im Publikum, der ein oder andere hat Tränen in den Augen.
Dass vor allem ihr Debütalbum "Somewhere at the bottom of the river between Vega and Altair" bei den Fans beliebt ist, zeigt sich als La Dispute "Said the King to the River" spielt. Die Menge tobt, keiner steht mehr still, das Columbiatheater bebt vor Musik und Emotionen.
Die letzten beiden Songs sind - wie kann dem auch ander sein - „Such Small Hands“ und "King Park". Es gibt kein Halten mehr, Band und Fans geben alles. Bei Such Small Hands singt und schreit wohl jede einzelne Person im Raum mit, es ist perfekt. King Park bildet den krönenden Abschluss, La Dispute fährt noch ein letztes Mal richtig auf, der ein oder andere Fan hat wieder Tränen in den Augen. Danach ist das Konzert zu Ende, um mich herum sehe ich nur begeisterte Gesichter, die Band konnte alle Erwartungen erfüllen, hat sich vielleicht sogar übertroffen.
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