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07.09.2018

August / 08 out of 12

Kaum hat der August begonnen, ist er auch schon wieder vorbei. Irgendwie vergeht die Zeit momentan noch schneller als sonst und plötzlich liegt fast das erste Herbstwochenende hinter mir. Der August war vollgestopft mit Arbeit, Lollapalooza, Wanderlust, die Überstunden haben sich gehäuft. Zwischendurch irgendwie geschafft, ab und an zum Tanzen zu gehen, zu laufen oder vor der Arbeit zu schwimmen. Apropos schwimmen: wir sind einen Tag ans Meer gefahren, tat so unglaublich gut - mehr dazu könnt ihr hier lesen. Das Wochenende darauf war ich in Stuttgart und hatte zwei wundervolle Tage, Balkonabende, Freibad, spätes Frühstück, Schmetterlinge im Bauch. Danach hieß es allerdings zwei Wochen durcharbeiten, den Samstag und Sonntag verbrachte ich auf dem Tempelhofer Feld, wo das Wanderlust 108 statt fand. Es waren wohl die anstrengendsten Tage des Jahres, 14 Stunden arbeiten, bei über 30 Grad in der Sonne. Aber ich habe auch wahnsinnig viel gelernt. Und drei Tage lang Muskelkater gehabt vom Bauzäune schleppen. Die darauffolgende Woche war anstrengend, nach 10 Tagen durcharbeiten ist einfach irgendwann Schluss mit der Konzentration und man braucht eine Pause. Die hatte ich dann auch, am letzten Wochenende bekam ich Besuch und hatte eine unglaublich schöne Zeit - spazieren gegangen, essen gewesen, ein paar Stündchen tanzen gewesen, einen Film geschaut und mich einfach angekommen und geborgen gefühlt. 

Gelesen: "Westlich des Sunset" von Stewart O'Nan. Ein Roman über F. Scott Fitzgerald, über seine Sucht, Liebe und über den Absturz eines Genies. Irgendwie einfach und nüchtern geschrieben, ohne viel Schnick Schnack und dennoch unglaublich mitreißend, man spürt die Emotionen, die Verzweiflung und dieses Gefangen Sein. Anschließend habe ich "Reasons to stay alive" von Matt Haig gelesen. Sehr berührend, ehrlich und trotz der Thematik irgendwie locker geschrieben, sodass man ab und an schmunzeln muss. 
Zu guter Letzt noch "Gefährliche Geliebte" von Haruki Murakami, wie alles andere, was ich bisher von dem japanischen Autor gelesen habe, hat es mich komplett überzeugt. So mitreißend, selten ist es mir bei Büchern so leicht gefallen, in eine andere Welt abzutauchen.

Gehört: Viel La Dispute, da war ich auch auf dem Konzert und es hat mich einfach total begeistert. Außerdem habe ich Portishead, Deftones und Porcupine Tree wieder entdeckt und rauf und runter gehört. "Mykonos" von Fleet Foxes und Giant Rooks liefen auch in Endlosschleife, es gibt kaum bessere Musik für einen Road Trip! Die Vinyl "Isn't Anything" von My Bloody Valentine, im Plattenladen gesehen und von einem unglaublich lieben und aufmerksamen Menschen geschenkt bekommen.
Gesehen: Am Anfang des Monats war ich endlich mal im Open Air Kino und hab "Call me by your name" gesehen. Ein wunderschöner Film, allerdings habe ich ihn mir sehr viel emotionaler vorgestellt. Das Ende war auch wahnsinnig berührend, aber irgendwie eben nur das Ende... Im August habe ich aber generell angefangen, mehr Filme zu schauen, habe "Butterfly Effect" wieder angeschaut, weil ich ihn auf DVD habe und wir zuhause zwei Wochen lang kein Wlan hatten. Außerdem habe ich endlich mal "Die Unglaublichen" und "Die Nackte Kanone" gesehen, beide super witzig!! Die ein oder andere Folge Rick&Morty lief auch und ich habe tatsächlich ein Bundesliga Spiel angeschaut - Dortmund gegen Leipzig. Und ich muss zugeben: es hat mehr Spaß gemacht, als die gesamte WM dieses Jahr.

Gedacht: Was mache ich nach meinem Praktikum, was wenn ich nicht in Berlin bleiben kann? Soll ich diese Ausbildung machen oder nicht?
Irgendwie vermisse ich es, zu lernen und mein Kopf wirklich anzustrengen. Klar, in der Festivalproduktion muss man auch mit denken, es gibt wahnsinnig viel zu organisieren und zu beachten. Allerdings bin ich durch die viele Arbeit und vor allem durch die Zeit vor Ort wie in einem Tunnel und bekomme super wenig von der Umwelt mit, was mich selber ärgert. Ohne Fernseher oder Tageszeitung ist es auch leicht, das alles mal zu vergessen und uninformiert zu sein. Das möchte ich in Zukunft auf alle Fälle ändern!
Geärgert: Über viel zu viele Überstunden und darüber, dass man als Praktikant ja sowieso kein Geld bekommt. Über mich selber, darüber, dass ich manchmal nicht Nein sagen kann, dass ich nicht auf mich achten kann und einfach mal entschieden ablehne. Darüber, dass ich die Bucht der Träumer verpasst habe, weil ich arbeiten musste - anstelle eines bunten, glitzernden Wochenendes mit guter Musik hieß es Zäune tragen für ein Yogafestival.

Lieblingsmoment: In Stuttgart, Abende auf dem Balkon mit unglaublich leckerem Essen, Wein, Musik und guten Gesprächen. Die letzten richtigen Sommernächte, das Gefühl von Nähe, Leichtigkeit und Geborgenheit. Für einen Moment den Stress und die Arbeit vergessen, einfach im Hier sein, im Jetzt, bei dir.

 "Always the summers are slipping away
Find me a way for making it stay
When I hear the engine pass 
I'm kissing you wide
The hissing subsides,
I'm in luck" 
Trains - Porcupine Tree
Hallo September: Anfang September heißt es erst Mal zehn Tage durcharbeiten, viele Stunden am Tag im Olympiastadion verbringen, keine Freizeit und wenig Schlaf. Der Grund dafür ist das Lollapalooza. Danach hoffe ich aber auf weniger Überstunden, endlich mal wieder mehr tanzen und Freunde treffen und natürlich ausschlafen. Eventuell möchte ich für ein Wochenende nach Stuttgart fahren, das steht aber noch nicht fest. Der September ist ja auch mein letzter Praktikumsmonat, das heißt ich muss mir auch ein paar Gedanken machen, was danach kommt...
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