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29.07.2018

Berlin Pride 2018

Berlin Pride 2018, Christopher Street Day. 32°C, Sonne, Hitze. Die verrücktesten Outfits, Glitzer, soweit das Auge reicht, Menschenmassen, Musik. Freunde, Fremde, alle gemeinsam und doch ist jeder einzigartig. Heute darf man alles, sein wie man ist und auch völlig übertreiben.

Bei all den Farben, dem Glitzer und Konfetti habe ich plötzlich ein Lied im Kopf: "Be yourself" von Audioslave. "Be yourself is all that you can do"– du selbst sein ist alles, was du tun kannst. Und letztendlich ist es doch so, was können wir schon erreichen, wenn wir uns verstellen? Wenn wir uns verstecken, uns selbst nicht akzeptieren, versuchen jemand zu sein, der wir nicht sind, dann kann doch niemals etwas Echtes dabei raus kommen. Erst wenn wir wir selbst sind, können wir echte Gefühle haben, echte Erfolge und echte Krisen erleben. Momentan merke ich immer wieder, wie wichtig es ist, auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu achten, wie viel weiter man kommt, wenn man sich treu bleibt. Wie viel mehr man fühlt und erlebt, wenn man nicht Teile von sich selbst unterdrückt. Denn letztendlich können wir wirklich nur wir selbst sein und alles andere Echte, ob gut oder schlecht, baut darauf auf.
Was ich lange nicht verstanden habe ist, dass es einen Unterschied gibt zwischen "an sich zu arbeiten" und "Teile von sich zu unterdrücken". Zwar geht das Unterdrücken und Verdrängen oft lange gut, aber irgendwie kommen die Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen dann doch auf die eine oder andere Art wieder durch. Und selbst wenn nicht, dann macht dieses Unterdrücken in gewisser Weise taub.  Denn unterdrücken bedeutet ja auch irgendwie stumm schalten und nicht mehr fühlen. Wenn ich in den letzten Monaten eines gemerkt habe, dann ist es, dass ich das nicht mehr möchte: taub sein, gleichgültig und kühl. Denn das bin nicht ich. Und dieses ganze Unterdrücken von Gefühlen führt nur dazu, dass ich unbewusster lebe, dass ich mich zufrieden gebe, mit Dingen, mit denen ich eigentlich nicht zufrieden bin. Dass ich Dinge vergesse, die mir eigentlich wichtig sind, nur weil ich versuche, die vielen Gefühle, die ich nun mal habe, ab zu schalten. Wir Menschen gewöhnen uns so schnell an Dinge, geben uns mit weniger zufrieden und vergessen so immer wieder, was wir eigentlich wollen, was wir eigentlich sind. Doch genau das sollten wir uns immer wieder ins Bewusstsein rufen. Ab und an muss man wohl kurz innehalten, reflektieren und sich ins Gedächtnis rufen, dass man eben nur wirklich weiter kommen kann, wenn man man selbst ist. Nur dann zieht man die richtigen Menschen an und hat die Möglichkeit, den richtigen Weg zu finden und die richtigen Fehler zu machen. Denn man selbst zu sein kommt eben nicht nur mit den positiven Entwicklungen, sondern auch mit den negativen. Aber ist nicht ein Fehler alle mal besser, als sich fest zu fahren?
"Even when you've paid enough, been pulled apart or been held up
With every single memory of the good or bad faces of luck
Don't lose any sleep tonight
I'm sure everything will end up alright
You may win or lose
But to be yourself is all that you can do
To be yourself is all that you can do."
– Audioslave: "Be yourself" 
Schuhe: Dr. Martens / Socken: Monki / Hose: H&M / Top: ivy berlin / Choker: Brandy Melville


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