> Rock im Park 2019 | In pale moonlight

27.06.2019

Rock im Park 2019

Schon seit ich sechzehn bin wollte ich immer mal zum Rock im Park fahren. Mittlerweile weiß ich zwar, dass solche Massenfestivals nicht zu hundert Prozent mein Ding sind, musikalisch gesehen sind Rock im Park und Rock am Ring aber nach wie vor ganz weit oben bei mir. Als ich also von einer alten Klassenkameradin gefragt wurde, ob ich mit möchte, habe ich nicht lange gezögert mir ein Ticket zu kaufen.
Anfang Juni war es dann so weit und wir sind zum Rock im Park gefahren. Rückblickend kann ich sagen: musikalisch gesehen war es ein Fest, das Festival an sich hat mir allerdings nicht so gut gefallen. Das Ganze ist halt eine Massenveranstaltung und recht lieblos gemacht. Da es im Park ist gibt es auf dem Campingplatz recht viele Bäume und Schatten, was echt cool ist, aber das Festivalgelände ist einfach nicht schön. Es gibt kaum Sitzmöglichkeiten und Chillareas, die Food- und Merchstände sind einfach hintereinander aufgereiht, ohne dass auf die Ästhetik wert gelegt wird. Was ich außerdem ziemlich heftig fand, war die nicht vorhandene Auswahl an veganen Gerichten. Auch im Festival-Lidl konnte man kaum etwas ohne Fleisch finden, am letzten Tag waren an allen Ständen die vegetarischen Burger aus. Von der Situation der sanitären Anlagen muss ich glaube ich gar nicht erst anfangen...
Aber genug dazu, musikalisch gesehen war es wie gesagt super, deswegen möchte ich da Tag für Tag erzählen.
Freitag:
Am Freitag gehen wir recht früh auf das Gelände, ich möchte zu The Fever 333. Privat höre ich die normal eher weniger, aber ich finde ihren Social Media Auftritt total interessant, weshalb ich mir die Show mal ansehen möchte. Und ich werde nicht enttäuscht, obwohl es noch recht früh am Tag ist, machen The Fever 333 wahnsinnig Stimmung und gefallen mir live viel besser, als auf dem Album.
Anschließend bleiben wir direkt für I Prevail, die ich gar nicht kenne. Aber auch hier ist die Stimmung super und das Konzert macht total viel Spaß.
Eine der Bands, auf die ich mich am meisten gefreut habe sind Architects. Da eine andere Band Probleme am Zoll hat, spielen Architects einen Slot früher und auf der Zeppelin Stage. Mit der kurzfristigen Umplanung kommt leider das ein oder andere technische Problem einher. Der Sound ist irgendwie nicht ideal, die Vocals sind zu leise und das Ganze zu undifferenziert, was bei Metal-Bands natürlich gerne dazu führt, dass es nur noch laut ist. Die Show ist deswegen leider eher eine Enttäuschung, aber ich bin mir sicher, dass ich irgendwann noch ein richtiges Architects-Konzert besuchen werde. Das Gute an der Line-Up Änderung ist, dass ich jetzt auch Bring me the Horizon sehen kann. Die Show ist musikalisch top, allerdings ist das Ganze komplett durch choreographiert, inklusive Tänzerinnen in ständig wechselnden Kostümen. Erinnert irgendwie mehr an ein Pop Konzert. Da hilft auch nicht, dass Oliver Sykes betont, dass sie, auch wenn die Leute behaupten, BMTH sei "soft" geworden, immer noch laut und hart sein können. Das gesamte Bühnenbild spricht da andere Worte, auch wenn es irgendwo auch beeindruckend aussieht. Nur halt auf die falsche Art.
Da es dann unerwartet anfängt zu regnen und wir relativ nass werden, ist die letzte Show, die wir an dem Abend anschauen, Die Antwoord, zu Alligatoah schaffen wir es leider nicht mehr. Die Antwoord machen Musik, die ich privat niemals anhören würde, die hohen Vocals finde ich eigentlich super anstrengend, aber ich muss sagen, dass es live einfach nur Spaß machten. Die Gruppe aus Südafrika ist so verrückt, dass es einfach nur faszinierend und mitreißend ist, man kann gar nicht anders als  zu tanzen.
Samstag
Die erste Band, zu der wir Samstag Mittag gehen, sind Blackout Problems. Auch wenn es einer der ersten Acts ist, ist die Alterna Arena beinahe voll und zurecht: die Stimmung ist unglaublich gut, keiner steht still, die Jungs aus München überzeugen einfach zu hundert Prozent, weshalb sie definitiv eines meiner Highlights sind.
Anschließend gehen wir zu Godsmack, wo wir zwar den Anfang verpassen, aber dafür rechtzeitig zum Drum Battle kommen. Und um ehrlich zu sein: das ist eindeutig das Beste der Show, die beiden Schlagzeuge genügen, um für eine grandiose Stimmung zu sorgen.
Anschließend gehen wir für den Rest des Nachmittags zum Campingplatz zurück, wo wir etwas essen und das Festival-Camping-Leben ein bisschen ausleben. Man kann schließlich nicht gehen, ohne  Flunkyball gespielt zu haben!
Am Abend gehen wir dann alle zusammen zu Slipknot, wo wir uns aber schon nach wenigen Minuten im Moshpit verlieren. Die Show ist gut, nichts grandioses, was irgendwie heraus sticht, aber es macht unglaublich viel Spaß.
Danach geht es zu Casper & Marteria, eine Kombi, die ich mittlerweile irgendwie schon so oft gesehen habe, dass es mir ehrlich gesagt ein bisschen auf die Nerven geht. Aber man muss den Beiden lassen, dass sie einfach eine richtig gute Show hinlegen, die immer Spaß macht.
Sonntag:
Am Sonntag gehen wir auch wieder recht früh auf's Gelände, weil ich unbedingt Drangsal sehen möchte. Da es eines der ersten Konzerte am letzten Tag ist, ist es leider noch nicht so voll. Aber die Leute, die da sind, feiern umso mehr. Wie könnte man auch anders, alleine das Outfit von Drangsal ist der Wahnsinn und die Band liefert in der Mittagshitze einen soliden Auftritt ab.
Als nächstes gehen wir zu Alice in Chains. Leider packt mich da zum Einen total die Müdigkeit, zum Anderen überzeugt mich die Show allgemein nicht so wirklich. Irgendwie wirkt es, als würde die Band nur so im Hintergrund spielen, das Publikum ist kaum aufmerksam und lässt sich nicht wirklich mitreißen. Ganz anders ist es dann bei While She Sleeps in der Alterna Arena. Hier steht keiner mehr still, es gibt durchgehend Moshpits und die Band überzeugt einfach komplett.
Nach einer kleinen Essens- und Verschnaufpause folgt der Headliner, auf den ich mich mit am meisten gefreut habe: Tool. Und ich wurde nicht enttäuscht, die Show war definitiv das Highlight des Festivals. Die Musik ist einfach unfassbar gut und auch live einfach grandios. Die dazugehörigen Animationen auf den Leinwänden, sowie die Light Show haben das Ganze nur noch besser gemacht. Wer viel Interaktion mit dem Publikum erwartet, ist hier an der falschen Adresse, aber das würde auch überhaupt nicht zur Musik passen. Ich habe jedenfalls die zwei Stunden nur genossen, es war einfach perfekt.
Gar nicht überzeugen kann mich im Anschluss dann Slayer, irgendwie ist der Sound hier auch viel zu leise und wenn man weiter hinten steht, wirkt es einfach gar nicht mehr... Im Gegensatz dazu finde ich Arch Enemy als letzten Act super und freue mich schon sehr, sie beim Full Force als Headliner noch mal zu sehen.
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