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18.06.2016

{Travel} Levanto

Nachdem ich euch letzte Woche vom Beginn meiner Reise erzählt habe, geht es jetzt weiter mit meiner zweiten Station, Levanto. Levanto ist eine kleine Stadt in Ligurien, die direkt an die Cinque Terre grenzt. Nachdem ich Riomaggiore ja um einiges früher verlassen hatte als geplant, fand ich, wie bereits im letzten Post erwähnt, noch einen Platz im Hostel in Levanto. Es war mein erster Aufenthalt in einem Hostel und ich hatte dafür einen wirklichen Glückstreffer gelandet. Ich schlief in einem Sechs-Bett-Zimmer mit Bad, es war geräumig, sauber, das Frühstück war inklusive, in drei Minuten war ich am Strand und generell war das Preis-Leistungsverhältnis top. Der einzige Nachteil waren meine laut schnarchenden Zimmergenossen, aber nachdem ich mir Ohrstöpsel gekauft hatte war auch dieses Problem gelöst.
Ich ging alleine nach Levanto und da das Hostel recht klein war, habe ich zwar ein paar Bekanntschaften geschlossen, die meiste Zeit aber für mich verbracht, was auch mal schön war, vor allem nach der ganzen Aufregung vor meiner Abreise in Riomaggiore. Wenn man alleine unterwegs ist bekommt man teilweise eine ganz andere Sicht auf viele Dinge und man lernt sehr viel über sich selbst. Manchmal ist es schwierig, weil man so viel Zeit zum Nachdenken hat, aber das Tolle ist wirklich, das man einfach ganz spontan das machen kann, worauf man im Moment Lust hat.
Nachdem ich so den ersten Nachmittag am Strand verbracht hatte, entschied ich mich am darauffolgenden Tag für eine Wanderung. Das Wetter war nicht so toll, es war grau und stürmte, sodass plötzlich die Surfer in aus ihren Löchern krochen... Ich hatte zuvor nicht gewusst, dass man im Mittelmeer Wellenreiten kann...
Aber zurück zu meiner Wanderung: Der Wanderweg nach Monterosso (Cinque Terre) ist wunderschön, es geht über die Berge, an den Klippen entlang, mit wahnsinnigen Blick auf das Meer. Je weiter ich hoch kam, desto schöner wurde das Wetter, die Sonne kam heraus, der Himmel wurde blau und es war plötzlich wieder richtig warm. Normalerweise bin ich überhaupt kein Fan von Wanderungen, aber irgendwie ist es noch mal etwas Anderes, wenn man alleine ist und aus eigenem Willen loszieht. Zudem war der Weg natürlich einfach wunderschön und man kann Cinque Terre wohl kaum verlassen, ohne ein Mal gewandert zu sein... Ich lief circa drei Stunden, bis ich in Monterosso al Mare ankam. Die Stadt liegt (wie der Name schon sagt) direkt am Meer und ist um einiges größer als Riomaggiore, aber die Altstadt ist auch sehr schön. Ich lief eine Weile umher, aß ein Eis und saß am Meer, die großen Wellen waren einfach unglaublich. Gegen Abend fuhr ich dann mit dem Zug zurück nach Levanto, wo ich noch ein bisschen am Strand las (und mir eine Ente ins Bein knabberte) und dann zum Abendessen ging.
An den nächsten zwei Tagen lief ich vormittags im Städtchen herum, schaute mir die Läden, Cafés und den Markt an, kaufte mir irgendwann Früchte und Focaccio und ging dann ans Meer, wo ich die Nachmittage verbrachte. Abends nach dem Essen saß ich am Strand, schaute den Sonnenuntergang an und hörte Musik, dachte nach und genoss es einfach, am Meer zu sein.
Nach vier Nächten hieß es dann Abschied nehmen, was mir nicht leicht fiel, da ich das kleine Städtchen sehr ins Herz geschlossen hatte. Es war eine tolle Erfahrung, zum ersten Mal im Hostel zu sein, zum ersten Mal wirklich alleine unterwegs zu sein und ich war und bin so unglaublich dankbar dafür. Mittlerweile ist es schon beinahe vier Wochen her und es scheint mir wie eine Ewigkeit, angesichts der vielen Dinge, die ich seit dem erlebt habe. Ich kann nicht sagen, was der beste Teil meiner Reise war, aber Levanto war auf jeden Fall eine der wichtigsten Erfahrungen, denn noch zwei Wochen davor hätte ich mir nicht zugetraut, ganz alleine in einem in einem fremden Land zu sein, mein eigenes Ding zu machen und meine Reise von da an so spontan und vielfältig zu planen.
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2 Kommentare

  1. Das ist ein toller Reisebericht und man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Hoffentlich ermutigt dein Bericht viele Mädchen zur Nachahmung.

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  2. Traumhafte Bilder!!!
    Generell ein sehr schöner Post! Ich stelle es mir unglaublich spannend vor, alleine zu reisen. Es muss einfach eine unglaublich tolle Erfahrung zu sein, wie es ist, auf sich alleine gestellt zu sein. Leider bin ich noch nie dazu gekommen.

    Liebste Grüße:)

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